Annalena Knors mit 20 Jahren zum zweiten Mal bei den Paralympics
Ihre erblich bedingte Augenerkrankung ließ ihr in der griechischen Hauptstadt noch ein Laufen ohne Begleitläufer zu. Das ist nun nicht mehr möglich. "Seit dem letzten Jahr begleitet mich Tarek Bourag. Er motiviert mich ungemein mit seiner einfühlsamen Art", ist die mittlerweile zwanzigjährige junge Dame voll des Lobes über ihren neben ihr laufenden Helfer. Der frühere Mittelstreckenspezialist hat seine aktive Karriere beendet. Er ist mit Knors Trainerin Diana Bourag, die unter ihrem Mädchennamen Schloßmacher ebenfalls eine gute Mittelstrecklerin war, verheiratet. So blieb es nicht aus, das Annalena Knors im letzten Jahr langsam das Umsteigen auf die Stadionrunde vollzog. Über 400 Meter lief sie zuletzt in Berlin gute 60,62 Sekunden. Sie wurde recht überraschend für die Paralympics in Peking über die 400 Meter ebenso nominiert wie über 200 Meter, wo sie mit 27,53 Sekunden ein gutes Rennen ablieferte. In beiden Diziplinen findet sie sich nach dem Eingang der Meldungen aus der ganzen Welt im Vorderfeld. Doch im Favoritenkreis sieht sie sich nicht. "Über 400 Meter muss ich in drei Tagen drei Rennen absolvieren. Ich weiß noch gar nicht, wie ich das verkraften werde", spricht eine gehörige Portion Respekt aus ihren Worten.
Hartmut Maus